Huchting, der Statteil in dem ich von Beginn an lebe und den ich so überaus mag. Hier bin ich aufgewachsen, habe zwischen den Blöcken in der Den Haager Straße gespielt, bin im Sodenmattsee schwimmen gegangen und habe in der Delfter Straße mein Abitur gemacht. Zugegeben, „googelt“ man meine Heimat, findet man allerlei negative Schlagzeilen. Dabei hat Huchting so viel mehr zu bieten, zu allererst einmal die vielen tollen Menschen hier – um die 30.000 gibt es hier von Ihnen. Ja, wir sind ein bunter Stadtteil mit rund 20 % Ausländeranteil. Und wir sind ein Stadtteil in dem man Armut und die soziale Abkopplung erleben kann.
Für mich heißt das erstmal, dass der Staat ein besonderes Augenmerk auf diese Stadtteile wie unseren legen muss. Mit dem Programm „Wohnen in Nachbarschaften“ (kurz WiN) und einer engagierten Quartiersmanagerin werden beispielsweise viele Initiativen in Huchting unterstützt. Initiativen und Vereine, die eben nicht den Kopf in den Sand stecken oder die Probleme nur beklagen, sondern die sich aktiv daran beteiligen, den Stadtteil lebenswert zu halten. Wer einmal über das Gelände des Bürger- und Sozialzentrums geht und die vielen unterschiedlichen Träger und Angebote erlebt, wer einmal auf der Stadtteilfarm am Sodenmattsee die Alpakas besucht hat oder wer einmal beim Jugendtraininig des FC oder des TuS Huchting vorbei geschaut hat, der findet überall eben diese engagierten Menschen, die unseren Stadtteil auszeichnen.
Im Schulbereich klafft eine große Lücke zwischen unseren politischen Beschlüssen und der Umsetzung durch die zuständigen Behörden. Bei aller berechtigten Kritik muss eins klar gesagt werden: Die Grundschulen Delfter Straße, Robinsbalje und Kirchhuchting sind Ganztagsschulen. Die Roland-zu-Bremen-Oberschule wurde saniert und bei der Oberschule Hermannsburg sind die Gelder für den Neubau durch das Parlament längst bewilligt. Wir haben weiter ein leistungsstarkes Gymnasium und eine etablierte Fachoberschule mit beruflichem Gymnasium in unserem Stadtteil. Dass die Mensa der Grundschule Delfter Straße verspätet in Betrieb gehen wird und an der Hermannsburg derzeit kein Baufahrzeug steht, ist inakzeptabel. Ebenso hat die Bremische Bürgerschaft personelle Verstärkungen für Schulen in schwieriger sozialer Lage und Mittel zur Verstärkung der Inklusion verabschiedet. Leider warten auch hier die Schulen noch auf die entsprechenden Auswirkungen. Für mich hieß das bisher und wird es auch weiter heißen, mit unzähligen Anfragen und Berichtswünschen politischen Druck hochzuhalten, damit die notwendige Unterstützung auch ankommt. Nur mit einer guten Bildungslandschaft und einem starken Netzwerk werden wir unseren Stadtteil auch weiter gestalten.