Für eine Kirche ohne Angst

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125 Priester und Beschäftigte der katholischen Kirche haben sich in einer bisher einmaligen Art und Weise öffentlich als queer geoutet. Sie gehen damit ein hohes Risiko ein, denn wer nicht im Sinne der Kirche lebt, dem kann regulär gekündigt werden. Ich bin einer von 22 Millionen Katholik*innen in Deutschland. Es ist mir ein persönliches Bedürfnis, hier offen all diesen mutigen Menschen meinen höchsten Respekt und meine uneingeschränkte Solidarität auszusprechen. 

Im ersten Johannesbrief heißt es: „Gott ist die Liebe“. Und darf es dann sein, dass im Namen dieses Glaubens Menschen dienstrechtlich verfolgt oder ausgegrenzt werden, die füreinander Liebe empfinden und deswegen Verantwortung füreinander übernehmen? Nein, dieser tiefe Eingriff des kirchlichen Arbeitsrechts in das persönliche Liebesempfinden taugt nicht. Die bisherige Regelung führt zu einem unwürdigen Versteckspiel der betroffenen Menschen und belastet sie schwer. Und das nur, weil sie einen Menschen lieben. Eine Reform des kirchlichen Arbeitsrechts ist überfällig! Die Gleichbehandlung von heterosexuellen und queeren Beziehungen durch staatliches Recht muss sich auch im Kirchenrecht spiegeln. Die erste Äußerung des Bistums Osnabrück (zu dem auch Bremen gehört) und dessen Bischof Bode stimmt mich vorsichtig optimistisch, dass es hier zu Veränderungen kommt. Bleibt zu hoffen, dass sich die Reformkräfte durchsetzen.

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