Wie ist der aktuelle Stand des ehrenamtlichen Engagements in Bremen? Dazu hatte ich vor Kurzem ein Gespräch mit Lena Blum, Koordinatorin der Freiwilligen-Agentur und Andreas Rheinländer, Geschäftsführer des SFD (Sozialer Friedensdienst), dort verantwortlich für das FSJ Kultur und Politik. Die Organisation feiert dieses Jahr ihr 50. Jubiläum, hat ihren Ursprung in der Rechtevertretung damaliger Kriegsdienstverweigerer und der Förderung des Zivildienstes, ist heute die zentrale Anlaufstelle für am FSJ Interessierte in Bremen. Als ein Problem haben wir über das nur geringe Interesse an Inklusionsjobs gesprochen. Hier müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die diese Jobs attraktiver besonders für junge Leute machen und Berührungsängste abbauen.
Die Freiwilligenlandschaft ist durch die Pandemie in Bremen geschwächt worden. Zwar liegen keine konkreten Zahlen vor, die Rückmeldungen der verschiedenen Stellen lassen aber diesen Schluss zu. Deswegen braucht es auch meiner Sicht auch eine systematischere Erfassung und Konzeptionierung für den Bereich ehrenamtlichen Engagements. Mit der Entwicklung einer Ehrenamtsstrategie könnten im Dialog mit den Engagierten Hürden herausgearbeitet und konkrete Ziele benannt werden. Gegenüber der Politik gäbe es dann auch konkrete Aufgaben für die zukünftige Förderung.
Mir ist wichtig, als jemand der sehr lange schon im Ehrenamt aktiv ist, dass es das freiwillige Engagement aller Altersgruppen besonders zu schützen gilt, denn als „kleine Schule der Demokratie“ ermöglicht es die Mitgestaltung unserer Gesellschaft unabhängig vom eigenen Hintergrund.
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