In Bremen setzen sich mehrere Bündnisse und Parteien dafür ein, dass Roma in den kalten Wintermonaten nicht abgeschoben werden. Die Grünen sagen, das sei ein Gebot der Menschlichkeit. Der Innensenator sieht das anders.
“Mindestmaß der Verantwortung”
Roma werden im Kosovo und anderen Balkanstaaten nach wie vor massiv ausgegrenzt. Weil ihnen häufig der Zugang zu Bildung und Arbeit verwehrt wird, leben sie überwiegend in extremer Armut. Roma erhalten kaum Unterkünfte. Viele müssen in selbst gezimmerten Baracken leben, oft ohne fließendes Wasser und Strom. Das zeigen Berichte von Menschenrechtsorganisationen.
Während der kalten Wintermonate ist es ein Gebot der Menschlichkeit, Familien mit Kindern und alte Menschen nicht ins Elend abzuschieben. Bremen kann trotz Asylrechtsverschärfungen einen Winter-Abschiebestopp verfügen. Das ist das Mindestmaß an Verantwortung gegenüber schutzbedürftigen Menschen.
Die Einwände der Innenbehörde gegen einen Abschiebestopp sind nicht stichhaltig. Denn die Möglichkeit zur freiwilligen Ausreise bleibt trotzdem bestehen. Wer bei seiner Familie unterkommen kann, wird diese Möglichkeit sicherlich nutzen.
Autor: Laura Bohlmann-Drammeh
Der Link zum Medienbericht des Weser-Reports